5 Gründe, wieso es nicht immer das Stadtzentrum sein muss
Meine Mama sagt immer, gekauft ist schnell etwas. So ist es uns auch bei unserem Trip nach Kopenhagen gegangen. Schneller als gedacht, war der Flug gebucht. Wir haben keine Zeit verloren. Vielleicht hätten wir vorher aber ein wenig Zeit in die Unterkunftssuche investieren sollen, bevor wir den Flug ohne Stornierungsmöglichkeiten (weil wir fliegen ja eh sowieso) gebucht haben. Aber ja, für die Zukunft wissen wir es. Kostenbedingt sind wir so in Kopenhagen abseits vom Stadtzentrum gelandet – und wir hätten es nicht besser treffen können!
Wie gesagt, wir haben uns beim Buchen dieser Reise nicht unbedingt gut angestellt. Vor lauter Aufregung, haben wir einfach den Flug gebucht, ohne einen Gedanken an die Unterkunft zu verschwenden. Als wir uns dann diesem Thema widmeten, fielen uns fast die Augen aus dem Kopf. Verdammt, sind die Hotels und Hostels in Kopenhagen teuer (außer man will in einem Schlafsaal schlafen). Es musste eine Alternative her. Da ich schon mehrmals bei AirBnB gebucht habe, war klar, dass wir uns diese Möglichkeit im nächsten Schritt anschauen würden. Und siehe da, da sah es gleich viel besser aus. Natürlich waren auch auf der Privatvermieter-Plattform die Preise im Stadtzentrum sehr hoch, aber ein bisschen außerhalb, wurden wir fündig. Genauer gesagt, in Amagerbro!
Hipstercharme statt Altstadtzauber
Das Coole an AirBnB ist ja, dass man bei Einheimischen wohnt. Das heißt, die kennen ihre Stadt und haben die besten Tipps. So ist es uns auch bei Micella gegangen. Leicht fertig, wie wir waren (wieso wir so fertig waren, erzählt euch Claudia im Beitrag „Kopenhagen – unsere neue Liebe“), war es eine große Erleichterung, dass sie uns gleich viele Tipps gegeben hat. Sie hat für uns einen kleinen Guide für Kopenhagen vorbereitet, mit Infos zu Lokalen, Fahrradverleih, Sehenswürdigkeiten und mehr. Unser Stadtteil hieß Amagerbro und lag zwischen der Innenstadt und dem Flughafen. Es gibt dort sehr gute Verbindungen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Nicht weit entfernt von unserer Unterkunft war die längste Shoppingstraße in Dänemark, die Amagerbrograde. Und was hat eine Shoppingstraße außer Geschäfte? Lokale natürlich! Also war das eigentlich eh die Toplage für uns.
5 Gründe, wieso man sich gegen das Stadtzentrum entscheiden sollte
1. Es ist billiger
Kopenhagen ist teuer. Das wird keiner leugnen. Wie gesagt, hat uns das beim Buchen der Unterkunft schon geschockt. Und der Schock geht auch noch weiter, wenn es ums Essen und Trinken geht. Natürlich ist es noch viel schwieriger die Kosten einzuschätzen, da die Dänen nicht den Euro haben, sondern Kronen. Da heißt es Umrechnen. Irgendwann freut man sich dann schon, wenn ma etwas unter 100 Kronen kriegt, obwohl das immer noch um die 13 Euro sind. Zum Vergleich: In Klagenfurt geh ich dafür schon zweimal Mittagessen. Im Stadtzentrum sind die Preise zusätzlich generell noch höher. Deshalb ist es außerhalb gar nicht so schlecht.
2. Lokale abseits der Touristenfallen
Zwei Lokale haben es uns in Amagerbro besonders angetan: Bingo 156 und Vin & Spisebar Toto. Das Bingo 156 wurde schnell zu unserem Frühstückslokal Nummer 1. Wir waren sofort begeistert, denn das kleine, gemütliche Lokal hat einen schönen Gastgarten und nur eine dänische Speisekarte (die natürlich vom Kellner für uns übersetzt wurde). Typische dänische Spezialitäten gab es und wir kosteten uns durch einen Großteil der Speisekarte. Natürlich gab es auch Zimtschnecken. Eine nahm ich einmal mit, da ich sie nicht gleich noch essen konnte. Diese verspeiste ich dann bei der schönsten Aussicht über Kopenhagen, die man sich nur vorstellen kann.
In der Vin & Spisebar Toto waren wir an unserem ersten Abend in Kopenhagen zum Essen. Dort bestellt man viele kleine Tapas und teilt diese dann mit allen Leuten, die am Tisch sitzen. Da Claudia und ich sowieso meistens nach diesem System vorgehen, fühlten wir uns dort gleich wohl. Das Lokal kann man auch einfach nur mögen. Supernettes Personal, ausgezeichnetes Essen, cooles Geschirr und eine tolle Atmosphere. Für alle, die es nach Amagerbro verschlägt, auf jeden Fall ein Pflichtbesuch! Am letzen Tag hat uns unser Frühstückslokal leider im Stich gelassen und hatte geschlossen. Da holten wir uns etwas aus einer der zahlreichen Bäckereifilialen von Lagkagehuset. Holt euch von dort unbedingt eines dieser leckeren Croissants, in denen ein Würstel eingebacken wird. Meeeeegalecker! Und natürlich auch etwas von den süßen dänischen Spezialitäten – ihr werdet es nicht bereuen!
3. Tipps von Einheimischen
Außerhalb vom Stadtzentrum haben die Einheimischen auch noch nicht die Nase voll von Touristen. Die Kellner im Bingo 156 merkten natürlich, dass wir auf Urlaub waren und fragten uns gleich woher wir sind und was wir in Kopenhagen machen. Sofort bekamen wir Tipps, was wir uns noch anschauen sollten, die wir natürlich brav befolgten. Enttäuscht wurden wir dabei nicht, wie ihr hier lesen könnt. Da ich mir gleich am ersten Tag einen mördermäßigen Sonnenbrand eingefangen habe, brauchte ich ein langärmliges und doch luftiges Shirt. Wir wurden im Geschäft Peanuts fündig. Die nette Verkäuferin verkaufte uns nicht nur mehr, als wir eigentlich wollten, sondern gab uns zum Abschluss auch noch gute Tipps, wo wir am Abend etwas Trinken gehen können und berichtete uns auch von einem kleinen Festival, das einen Besuch wert ist. Sowas passiert einem in der Innenstadt eher nicht.
4. Man kommt (wahrscheinlich) trotzdem überall hin
Gegen die Außenbezirke einer Stadt spricht ja meistens, dass man mehr Mühe hat irgendwohin zu kommen. Zumindest in Kopenhagen stimmt das nicht. Das Bus- und Metrosystem ist gut ausgebaut und das Fortbewegungsmittel Nummer 1 ist sowieso das Rad. Die Radwege sind super und auch wenn man fürs Linksabiegen eigentlich eine Einschulung braucht, kommt man mit dem Rad überall unkompliziert hin. Außerdem ist es auch megaeinfach welche auszuleihen. Dazu aber mehr in meinem Beitrag „Kopenhagen mit dem Rad entdecken„.
5. Die Ruhe
Ja, jetzt klinge ich wie eine alte Oma, ich weiß. Aber am Abend hab ich einfach gerne meine Ruhe. Ich will in keinem Schlafsaal mit 10 anderen, die ich nicht kenne, in einem Hostel schlafen, weil ein normales Zimmer im Stadtzentrum nicht leistbar ist. Da schlafe ich doch lieber in einer kleinen, feinen Wohnung in Amagerbro über AirBnB. Die Gegend ist ruhig und sicher, ich habe alles, was ich brauche in meiner Nähe und kann mich einfach entspannen. Oma-Mode on! I don’t care 😉
Was sind deine Erfahrung mit Unterkünften abseits der Stadtzentren? Hast du schon Erfahrungen aus anderen Städten? Wir sind neugierig – hinterlass uns doch einen Kommentar 🙂
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