Eine Hand mit einem Bergarmband vor Berge
Gaumenfreuden,  Österreich,  Wanderlust

Gesäuse: Paradies für Bergkinder und Feinschmecker

#bestjobever – der Hashtag war wohl bei jeden unserer Postings während unserer Steiermarkreise dabei. Und das nicht ohne Grund. Heuer bekamen Claudia und ich die große Ehre, für die Onlinewochen der RLB Steiermark das Gesäuse und die Südsteiermark kulinarisch zu erkunden. Unser Arbeitgeber WUAPAA die redaktion betreut schon seit Jahren die Kampagnen und heuer steht die Kulinarik im Mittelpunkt. Für uns bedeutete das ein Genusswochenende. Wie gesagt: best job ever. Doch gelangten wir an diesem Wochenende auch durchaus an unsere Grenzen – was uns selbst wohl am meisten überraschte. 

Berge und Essen. Das sind wohl zurzeit wirklich meine liebsten Themen, wie man schon bei meinem Beitrag über das Gailtal erfahren hat. Auch die Steiermark, besser gesagt das Gesäuse, kann da locker mithalten. An einem Juli-Wochenende machten wir uns auf den Weg in die Steiermark mit dem Ziel, Gasthäuser, Buschenschenken und Hütten zu besuchen und es uns dort gut gehen zu lassen. Ein Tag im Gesäuse, ein Tag in der Südsteiermark. Das macht insgesamt sechs Lokale: zwei Mal jeweils Frühstück, Mittag- und Abendessen. Und ich darf euch hier und jetzt berichten, wieso meine Bergliebe im Gesäuse nur noch weiter gewachsen ist und was mein kulinarisches Herz höher schlagen lässt. Bald erfährt ihr dann von Claudia, wieso sie schon drei Wochen vor Reisebeginn von nichts anderem als von Kamelen gesprochen hat.

Nationalpark Gesäuse
Ja, ich steh auf das Gesäuse

Herzklopfen im Gesäuse

Ja, ich hab mich verliebt. Nein, nicht in eine Person 😉 Besser gesagt habe ich mich neu-verliebt oder wieder-verliebt – und zwar in die Berge. „Schau mal wie schön’s da is!!!“ Diesen Satz habe ich im Nationalpark wohl fast überstrapaziert. Aber was soll ich bitte machen? Trotz grauen Wolken hinter grauen Gipfeln war die Kulisse im Gesäuse einfach zu schön um wahr zu sein. Satte grüne Wiesen und Wälder, blau blitzende Schwarzbeeren und der Geruch von Freiheit – das ist wahre Schönheit! Das ist mächtig!

Schau mal wie schön’s da is!!!

Ein kleiner Regenschauer konnte uns auch nichts anhaben. Wir nutzten die Zeit, um uns mit Kaffee und Kakao in der Mödlinger Hütte zu stärken. Danach kam sogar die Sonne raus und wir erkundeten die Umgebung auf ca. 1.500 Metern. Eine Hammeraussicht folgte der nächsten – ich glaube ich will zurück 😀

Hüttenschmankerl auf 1.523 Höhenmetern

Von Kaffee und Kakao wird man natürlich nicht satt und so eine Entdeckungstour macht hungrig. Besonders, wenn man bei einer Kuh vorbeikommt, die gerade kalbt und uns als Gefahr für das Neugeborene einstuft. Wir sind sie mal zur Sicherheit großzügig umgangen. Zurück bei der Mödlinger Hütte fiel uns die Entscheidung, was wir essen sollten, sehr schwer. Schlussendlich entschied ich mich für mein liebstes Hüttenessen: Kaspressknödelsuppe. Für Claudia wurde es der Rindfleischsalat mit Kernöl (was auch sonst in der Steiermark?!). Geschmeckt hat beides ausgezeichnet. Danach gab es für mich Schleckermäulchen noch einen Topfenstrudel. Die Hütte ist neben kulinarischen Highlights ein beliebtes Wanderziel sowie ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen. Erreichbar ist die Hütte von Johnsbach und von Gaishorn am See. Man erreicht Sie auch über einen Höhenweg. In diesem Fall stellt sie eine Zwischenstation dar, denn man kann auch auf der Hütte übernachten. Es ist empfohlen, einen Schlafplatz zu reservieren. Wenn man oben übernachtet, kommt man am nächsten Tag übrigens in den Genuss eines typischen Hüttenfrühstücks.

Mödlinger Hütte vor Bergkulisse
Da war es nicht mehr weit bis zur Hütte

Genuss im Tal

Da wir einen sehr straffen Zeitplan hatten, konnten wir nicht nur Hütten im Gesäuse besuchen. Daher fiel unsere Wahl für das Essen am ersten Abend auf den Genusswirt Gasthaus Kamper in Admont, da wir auch in Admont übernachteten. Diese Entscheidung war ausgezeichnet. Wir haben uns dort sofort wohlgefühlt. Zwar war es für Juli doch ein eher frischer Sommerabend, aber wir ließen es uns nicht nehmen, im gemütlichen Gastgarten zu speisen. Der Betrieb liegt seit 1896 ganz in Familienhand. In der Küche zaubern der Juniorchef und die Seniorchefin köstliche Gerichte und im Service sorgen der Seniorchef und seine Schwiegertochter dafür, dass man sich rundum wohlfühlt. Der Juniorchef versteht es, traditionellen Gerichten einen modernen Touch zu geben und haucht somit den klassischen Speisen neues Leben ein. Und trotzdem haben für uns die Speisen wie von Oma geschmeckt. Das ist wohl das größte Lob, dass man von uns bekommen kann.

Essen: Forelle Müllerin und Beuschl
Essen im Gasthaus Kamper: Forelle Müllerin und Beuschl

Übernachtet haben wir im Gasthof Wölger. Der Gasthof hat eigentlich nur am Abend geöffnet, daher gab es nur von 6:00 bis 8:30 Uhr Frühstück, was für uns doch ein bisschen früh war. Da mussten wir wohl durch. Dafür war das Frühstück sehr lecker, wenn auch nicht wirklich schön angerichtet. Aber die Qualität hat gestimmt und das ist im Endeffekt alles was zählt. Unser Zimmer war sehr sauber und das Bett gemütlich. Die Lage kurz vor Admont war für uns auch perfekt. Am Abend gibt’s dort übrigens selbstgemachte Pizza und typische steirische Schmankerl.

Abstecher zum Grünen See

Die Zeit im Gesäuse verging wie im Flug und bald mussten wir uns auf den Weg in die Südsteiermark machen. Voller Vorfreude, denn auch dort sollten wir einen genialen Tag verbringen. Einen kleinen Umweg mussten wir dennoch machen. Und zwar zum Grünen See. Dieser ist sogar weltberühmt und da wir schon in der Nähe waren, konnten wir uns das nicht entgehen lassen. Es ist dort wirklich wunderschön, doch wird man leicht in die Irre geführt. Deshalb hier unser Tipp:

Parkt nicht beim ausgeschriebenen offiziellen Parkplatz. Dieser ist gebührenpflichtig und kostet vier Euro am Tag. Wenn man dann den ausgeschilderten Weg folgt, geht man 15 Minuten, bis man beim See ist. Dieser Weg ist zwar nett, aber wenn man so wie wir einfach nur den See sehen will (und man schon den Donner hört), will man eigentlich keine Zeit verlieren. Und es gibt eine bessere Alternative. Wenn man der Straße weiter folgt, kommt man direkt zum Grünen See. Dort gibt es auch ein Gasthaus mit einem kostenfreien Parkplatz. Wir finden es ist besser dort zu parken und dann noch einzukehren. Wir hätten uns so auch die unfreiwillige Regendusche erspart.

Muffin am Grünen See
Ein kleiner Snack durfte am Grünen See nicht fehlen – da hat es auch noch nicht geregnet 😀

Wart ihr schon einmal im Gesäuse? Wie hat es euch gefallen?

Kristina arbeitet im Online Marketing, ist passionierte Köchin und liebt das Reisen. Egal ob Stadt, Meer oder Berge, Hauptsache etwas Neues entdecken, erleben und meistens auch essen. :)