Weltkarte mit Travel Essentials
Fernweh,  Tipps und Tricks

Die Königin der Reisen: die Weltreise

Ein kleiner Schritt für mich – ein großer für mein zukünftiges Ich. Es war nicht schwer, einen Termin im Reisebüro auszumachen. Es war nicht schwer (abgesehen von den zwei Stunden Stau auf der Fahrt dorthin), ins Reisebüro zu gehen. Es war nicht schwer, die Reise zu buchen. Aber wird mir der Schritt ins Flugzeug auch leicht fallen, wenn ich heuer im Mai meine vierwöchige Weltreise um den Atlantik antrete? 

Ja, ich weiß. Eine Reise um den Atlantik (liebevoll von STA Travel mit „Atlantic Appetizer“ betitelt) für einen Monat ist per se keine Weltreise. Trotzdem möchte ich sie in diesem Beitrag so nennen, klingt es doch sehr cool. Das mit mir und den Auslandsaufenthalten ist ja so eine Sache. Der Gedanke daran begeistert mich. Ich wollte alles machen: Auslandssemester, Auslandspraktikum und vielleicht sogar einmal für längere Zeit im Ausland arbeiten. Aber nichts habe ich gemacht. Immer hatte ich eine Ausrede: keine Begleitung, keine Zeit, kein Geld. Aber diese eine Sache bilde ich mir jetzt schon so lange ein, dass ich gar nicht kneifen kann. Ich habe sogar meine Freunde damit beauftragt, mich dazu zu zwingen, sollte ich es wieder absagen wollen. Deshalb geht es für mich heuer – diesmal wirklich – einmal um den Atlantik: Lissabon, New York, Toronto und Reykjavik.

Kristina alleine unterwegs
Kristina alleine unterwegs, © Christina Supanz

I’m going – alone

Die Reaktionen wenn ich den Leuten von meinen Plan erzähle, sind meistens sehr positiv. „Coole Sache“, „Wow, das wollte ich auch immer“ und „Wo geht’s denn hin?“ sind die häufigsten Reaktionen. Und dann kommt noch folgende: „Und mit wem machst du das?“. Diese Frage habe ich mir auch oft gestellt und nie beantworten können. Es gibt niemanden, mit dem ich so eine Reise machen wollen würde. Klingt jetzt echt hart, aber es ist einfach die Wahrheit. Ich wüsste nicht, ob ich es überhaupt mit jemanden vier Wochen aushalten würde (sorry Claudia :)). Klar gibt es auch viele Nachteile, wenn man alleine reist – hauptsächlich, dass man alleine ist. Aber ich denke, dass man recht schnell Leute kennen lernt – besonders wenn man in Hostels schläft, so wie ich. Allein mein Vater war weniger begeistert: „Das erlaube ich nicht!“ Aber die Mischung aus erklären und ignorieren hat sich bewährt und so steht dem Abenteuer nichts mehr im Weg*.

So plant man eine Weltreise
So plant man eine Weltreise

Challenge accepted

Den Beschluss zu fassen und die Reise zu buchen ist noch das einfachste, wenn man sich der Herausforderung stellt. Ich denke viel über die Reise nach und immer wieder fallen mir Dinge ein, die mich dann irgendwie fertig machen. Wie viel früher muss man in Nordamerika am Flughafen sein? Wie bucht man das Gepäck bei einem Inlandsflug dazu? Soll ich im Vorhinein schon Ausflüge buchen? Wie geht es mit Wäsche waschen? Wo darf man das Wasser aus der Leitung trinken? Ist es gefährlich alleine unterwegs zu sein? Ich könnte gerade noch eine Stunde weiter Fragen aufschreiben, die mir so spontan kommen. Doch es nutzt ja nichts, alles zu zerdenken. Darum frag ich jetzt einfach mal jemanden, der schon Erfahrung hat. Nämlich einen Bekannten (für alle, die es genau wissen wollen: Thomas Trügler), der letztes Frühjahr fast drei Monate unterwegs war und sich die Welt angesehen hat. Seine Tipps teile ich natürlich gerne mit euch! Da ich insgesamt 25 Tipps bekommen habe, teile ich diese hier in Themenbereich auf, damit es ein bisschen besser zum Lesen ist. 😉

6 Tipps für die Weltreise – Vorbereitungen

  1. Rechtzeitig impfen anfangen, wenn es notwendig ist (was wahrscheinlich der Fall ist, wenn es Richtung Asien und Afrika geht). Denn manche Impfungen kann man nicht gleichzeitig machen und es muss ein wenig Zeit zwischen den einzelnen Impfungen vergehen. Er hat deswegen auf die Tollwutimpfung verzichtet – also besser rechtzeitig daran denken.
  2. Zum Packen: Er empfiehlt beim Rucksack die Marke Osprey. Seiner ging ins Handgepäck (er war tatsächlich die ganze Zeit mit Handgepäck unterwegs) und es passt verdammt viel rein. Besonders, wenn es in den Süden geht, gilt: Viele T-Shirts und Unterwäsche. Ich vermute mal, das gilt nur für Männer – als Frau würde ich ja zu luftigen Kleidern tendieren ;).
  3. Zum Einpacken selbst: Rollen heißt die Devise. So passt am meisten in den Koffer oder Rucksack. Ein weiterer Tipp zum Platzsparen: Packtaschen. Diese gibt es in verschiedenen Größen und sind wahre Platzwunder. Dabei immer aufs Rollen achten.
  4. Vorher nicht zu viel Geld in teure Kleidung investieren. Man nimmt auf jeden Fall ab und die Kleidung passt danach nicht mehr. Kann aber auch egal sein, denn in der Regel trägt man die Kleidung ja bis zum Umfallen und nach der Reise ist sie dann wahrscheinlich eh fertig. 😀 Anmerkung von Kristina: Abgenommen hab ich nicht wirklich 😀 Aber ich hab Kleidung mitgenommen, die beim nächsten Mal Ausmisten in den Altkleidercontainer gewandert wäre und hab sie dann nicht mehr gewaschen sondern entsorgt. So war auch wieder Platz für Mitbringsel. 😉 
  5. Zum Thema Schuhe (Achtung: Klischee voraus!): Die Damen unter euch werde ich jetzt leider enttäuschen. Kauft euch keine neuen Schuhe für die Reise. Kein Paar wird jemals so perfekt sein, wie eines, dass ihr schon eingetragen habt und das gerade einfach perfekt passt. Sie sind danach kaputt, das kann ich euch schon jetzt versprechen. Aber dafür haben sie etwas erlebt und ihr keine Blasen! Anmerkung von Kristina: Ich hatte gezwungener Maßen ein neues Paar wasserdichter Trekkingschuhe mit, da meiner kurz vorher kaputt geworden sind und ich hatte die Horrorblasen überhaupt – nehmt keine neuen Schuhe mit!
  6. Immer unter Strom. Damit dir der Saft nicht ausgeht, nimm einen Reiseadapter mit. Besonders ideal ist einer mit USB-Ports. Dann sparst du dir bei den Ladegeräten den Power Adapter. Anmerkung von Kristina: Dieser Tipp ist Gold wert!

3 Tipps für die Weltreise – Transport

  1. Nie am Flughafen ein Taxi nehmen – auch wenn die Taxifahrer noch so vertrauenswürdig aussehen. Es ist besser mit den Öffis (Zug, Bus, U-Bahn, Straßenbahn) in die Stadt zu fahren und wenn noch nötig erst dort weiter mit dem Taxi. Und immer nur mit einem Taxi mit laufendem Taxameter fahren. Du kannst den Fahrer auch darauf aufmerksam machen, wenn er es nicht selbst einschaltet. Es kann auch nicht schaden, sich vorher zu erkundigen, welche Taxianbieter staatlich anerkannt sind. Diese sind meistens günstiger. Anmerkung von Kristina: Ich bin in New York am Flughafen JFK gelandet und hätte fast zwei Stunden mit dreimal Umsteigen mit den Öffis zu meinem Hostel gebraucht – mitten in der Nacht. Da nehm ich tausendmal lieber ein Taxi! 
  2. Man bekommt oft in Fliegern dünne Stoffdecken – nehmt diese auf jeden Fall mit. Man kann sie super klein zusammenfalten und manchmal ist so eine zusätzliche Schicht zwischen euch und eurer Unterlage vielleicht nicht so blöd – ihr versteht schon, was ich meine ;).
  3. Noch ein kleiner Tipp für Thailand: Freie Taxis sind dort rot, besetzte Taxis sind grün.

2 Tipps für die Weltreise – Unterkünfte

  1. Zu den Unterkünften: In Asien kann man super von Tag zu Tag die Hotels buchen. Sogar richtig tolle Zimmer sind dort super günstig. Das funktioniert in den USA nicht, denn die Hostels sind meistens voll und es kann dann sehr teuer werden.
  2. Seine Wäsche kann man eigentlich in jedem Hostel waschen und trocknen. Braucht alles zusammen auch nur ca. eine Stunde. Schon mal eine Sorge weniger. 😀 Anmerkung von Kristina: Fast in jedem Hostel – aber sonst gibt’s sicher in der Nähe einen Waschsalon. 

4 Tipps für die Weltreise – Kommunikation

  1. Mach dich gefasst auf den Kulturschock, wenn du in einem Land ankommst, in dem du die Sprache nicht sprichst und sie auch nicht deine. Kurzes Beispiel an Bangkok: Lade dir vorher am Handy eine App herunter, mit der du die Karten offline speichern kannst (die Funktion bei Google Maps ist nicht in allen Ländern verfügbar – ein guter Tipp hier ist die App „maps.me“). Es gibt dort so viele Hotels, dass die Taxifahrer nicht wissen wohin und dann ist die Karte Gold wert.
  2. Google Translate hat eine Kamerafunktion. Das ist besonders in Ländern mit einer anderen Schrift praktisch. Auch sollte man sich die Sprachen (als Sprachpakete) herunterladen, die man brauchen wird.
  3. Besser 100 mal nachfragen, wenn du nicht sicher bist. Frag auch mehrere Leute, bevor du irgendwo stehst und nicht mehr weiterkommst.
  4. Klingt vielleicht banal, aber den Hausverstand mitnehmen und ein bisschen Menschenkenntnis kann nie schaden. Man kann sehr viele coole Leute kennen lernen, aber immer ein bisschen mitdenken. Und mit einem Lächeln auf die Leute zugehen. Freundlich sein, kann viele Türen öffnen!

6 Tipps für die Weltreise – Geld

  1. Wenn du weißt, dass es in einem Land üblich ist, dass die Polizisten die Touristen ohne Grund abzocken (zum Beispiel in Indonesien), dann verstaue dein Geld aufgeteilt. Es sollte genug in der Brieftasche sein, damit sich der Polizist zufrieden gibt. Bewahrt den Rest sicher in Taschen am Körper auf.
  2. Geld oder Leben!? „Mehr hilft mehr“ ist die Devise. Nehmt am besten eine Prepaidkarte, die Bankomatkarte und die Kreditkarte mit. Transportiert diese getrennt voneinander. Um Gebühren zu sparen, habe ich auch ein paar Tipps. Geld abheben ist am günstigsten mit der normalen Bankomatkarte (dieser Tipp war auch schon in Kopenhagen Gold wert). Bezahlt mit der Prepaidkarte in Geschäften, Hotels und Tankstellen. Die Kreditkarte braucht ihr als Bestätigung für Buchungen (z.B. von Autos), die ihr schon im Vorhinein mit dieser Karte gemacht habt. Anmerkung von Kristina: Ich hatte nur die Bankomat- und die Kreditkarte mit, hab sie aber immer getrennt voneinander aufbewahrt. Und Bargeld ist auch immer gut – besonders auch Kleingeld. In Reykjavik kann man im Bus nur mit Bustickets, die man zuvor kauft, oder mit Bargeld bezahlen und das nur wenn man es genau hat. 
  3. Es kann auch passieren, dass ein Bankomat die Karte nicht erkennt. Nicht verzagen, wenn ein 7Eleven in der Nähe ist. In diesem Lebensmittelgeschäft stehen auch Bankomaten, die alle Karten akzeptieren.
  4. Wenn man in einer Zeitzone ist, die hinter unserer liegt, und mit dem Onlinebanking etwas überweisen will, muss am Handy die österreichische Zeit eingestellt sein. Denn in der Vergangenheit können keine Überweisungen getätigt werden. 😉
  5. Bezahlen rund um den Kontinent: In Asien gilt „cash only“, wohingegen in Amerika die Kreditkarte das bevorzugte Zahlungsmittel ist.
  6. Noch ein Tipp für’s Shoppen in Asien: Ein Drittel des Preises ist angemessen und die Händler machen immer noch Gewinn!

2 Tipps für die Weltreise – Gesundheit

  1. Vergesst nicht auf eine Reiseapotheke. Das sollte meiner Meinung nach auf keinen Fall fehlen: Pflasterl, Salbe (Bepanthen, Vita Wund), etwas für den Magen (Imodium Akut), Augentropfen (am besten in Einzeldosisbehältnissen), Desinfektionsmittel und Lippenpflege.
  2. Insektenschutz (zum Beispiel Deet) ist wichtig und sollte auf jedem Fall vor Ort gekauft werden. Besonders in Asien ist es ein wichtiger Vorsorgeschutz vor Malaria, also nicht darauf verzichten! Kann aber auch bei diversen Roadtrips in Europa von Vorteil sein, wie beispielsweise in Kroatien 🙂

4 Tipps für die Weltreise – Good to know

  1. In Amerika muss man so gut wie alles im Vorhinein buchen. Wenn man unbedingt etwas machen will, vorher informieren und dann darum herum planen, wenn es möglich ist.
  2. Sollte mal eine App in einem Land nicht gehen, wird sie wahrscheinlich vom Land selbst geblockt. In diesem Fall die kostenlose App „Orbot“ herunterladen. Das ist ein gratis VPN, das dem Land dann vorgaukelt man ist in Österreich und alle Apps gehen wieder.
  3. In New York heißen die vertikalen Straßen (von Norden nach Süden) „Avenues“ und die horizontalen Straßen (von Westen nach Osten) „Streets“.
  4. Ich bin ja eigentlich kein großer Fan von Reiseführern, aber jetzt werde ich eines Besseren belehrt, denn diese zahlen sich anscheinend aus. Erstens vergeht die Zeit im Flugzeug schneller, zweitens bewähren sich die Restauranttipps immer und drittens sind meistens Karten der Umgebung drinnen, die einem auch den A**** (ihr wisst schon was) retten können. Anmerkung von Kristina: Ich bin immer noch kein Fan von Reiseführern und werde mir auch sicher nie wieder einen mitnehmen. Die sind nur platzraubend und schwer. 

 

PS: Folgt doch Thomas auf Instagram – dort findet ihr ganz viele Fotos von seiner Reise 🙂 Manche davon kommen euch vielleicht von unserem Feed bekannt vor 😉

 

* Aber ich wäre sowieso gefahren – auch ohne Erlaubnis 😉

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Kristina arbeitet im Online Marketing, ist passionierte Köchin und liebt das Reisen. Egal ob Stadt, Meer oder Berge, Hauptsache etwas Neues entdecken, erleben und meistens auch essen. :)